Der Name Atzhausen (früher auch häufig: Otzhausen) weist auf eine Siedlung der fränkischen Landnahme hin. Zum ersten Mal wird der Ortsname aber erst in einer Urkunde von 1230 als eine der Vogteien, die Graf Rupert zu Castell künftig von Würzburg zu Lehen nehmen musste, erwähnt. Im 14. Jahrhundert besaßen die Ritter von Dettelbach hier Castell’sche Lehen, und 1447 trugen die Zollner von der Hallburg ihr halbes Dorf Atzhausen mitsamt dem Zoll den Grafen Castell zu Lehen auf. Als Graf Wilhelm II. 1448 den dortigen Großen und Kleinen Zehnten auf Wiederkauf verkaufte, behielt er ausdrücklich die Vogtei zurück. Später verliehen die Grafen Castell den Ort an die Grafen von Dernbach, von denen es 1680 die Schönborn übernahmen, bei denen die Dorfherrschaft bis 1806 verblieb. Die Grafen Castell behielten lediglich die Obere Mühle.

Kirchlich gehörte der Ort ursprünglich zu Kleinlangheim und nahm so 1530 auch an der Reformation teil. Nach Übergang der Dorfherrschaft an die katholischen Grafen von Dernbach wurde Atzhausen um 1680 wieder katholisch und nach Wiesentheid umgepfarrt. Aber während der “erleuchteten Regierung des tolerant gesinnten Hauses Schönborn” (L.Reinhold) zogen auch wieder Protestanten in Atzhausen ein. Die kath. Filialkapelle St. Kilian, 1748 als Bet- und Schulhaus errichtet, besitzt ein Mansarddach mit einer sechsseitigen Laterne als Dachreiter. Im Obergeschoss befanden sich früher ein Schulraum und die Lehrerwohnung; seit 1950 ist die im Erdgeschoss befindliche Kapelle eine Filiale von Stadtschwarzach. A.C.

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ATZHAUSEN

Markt Großlangheim (Atzhausen)

Schwarzacher Str. 4 - 97320 Großlangheim - Tel. 09325 97320 - Fax 09325 973240
Tourist-Information Dorfschätze - Tel. 09383 909495 - Fax 09383 909496

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