In der Bestätigungsurkunde Ludwigs IV. vom 29. Juni 906 wird neben weiteren grundherrschaftlich organisierten Siedlungen ein Ronopahe genannt, das von seinem Vater Arnulf von Kärnten an das Bonifatius-Kloster Fulda geschenkt wurde. Strittig ist, ob dieses Ronopahe das heutige Rimbach betrifft. Die Lösung kann die Karte “Corpus Traditionum Fuldentium” bringen, wonach das Ronopahe (Rimbach) bei Aachiveld (Eichfeld) liegt.

Dieses kleine Haufendorf war Sitz des in bischöflichen, ebrachischen und Cas-tell’schen Diensten stehenden Dienstmannengeschlechts der “Rintbach”, die von 1134 bis 1303 als Ministeriale und Lehensmänner in den Urkunden erscheinen.

Seit 1335 waren Konrad, Erkinger, Stephan und Endres Zollner von der Hallburg im Besitze Rimbachs. Als im Bauernkrieg 1525 die Bauern aus den umliegenden Dörfern die befestigte Zollner’sche Burg niederbrannten, ließen Hans und Stephan Zollner eine neue, mit drei Türmen, Mauern und Wassergraben bewehrte Burg aufbauen. Die letzte Zollner’sche Herrin zu Rimbach war die Gemahlin des 1558 verstorbenen Kaspar Zollner: Frau Ursula, geborene von Grumbach. Sie war tatkräftig und weitblickend und hielt das Gut und die Familie trotz vieler Streitigkeiten zusammen. Ihr Sohn Michael war der letzte Zollner zu Rimbach. Nach seinem Tod 1591 erlosch die Rimbacher Linie der Zollner. Frau Ursula zog nach Volkach und starb hier 1598. Rimbach war an das Hochstift Würzburg heimgefallen.

1657 wird berichtet, das Schloss selbst habe durch Erbstreit und Kriegswirren sehr gelitten. Die Zugbrücke über den Wassergraben, die Ringmauern und die drei Rundbogentürme waren baufällig. Wir haben keine Kirche im Dorf, sie ist in diesem Kriegswesen eingefallen, die Uhr und die Glocke liegen in Volkach.

Nach dem Tod des Obristen Veit Dietrich von Steinheim, der für die Eroberung der Veste Königshofen 1636 mit Rimbach belehnt worden war, verlieh Kurfürst und Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn mit Urkunde vom 12. März 1663 seinem Bruder Philipp Erwein von Schönborn das Dorf Rimbach. Dieser erhielt die Herrschaft über Land und Leute mit etwa 20 Herdstellen (Höfen), zu gebieten und verbieten, soweit die Rimbacher Gemarkung reichte. Dazu gehörten die Jagdgerechtigkeit und der Schaftrieb auf Rimbacher, Lülsfelder, Eichfelder, Krautheimer und Obervolkacher Gemarkung. Zuständig in Strafsachen war das Schönborn’sche Halsgericht zu Gaibach.

Rimbach gehörte zur Großraumpfarrei Volkach am Kirchberg. Eine kleine Filialkapelle ist in der Volkacher Kirchenordnung vom Jahre 1447 überliefert und 1612 in einem Visitationsbericht des Ruralkapitels Gerolzhofen näher beschrieben. Demnach war das Kirchlein arm, klein und baufällig. Der vom Berichterstatter geforderte Neubau der kath. Pfarrkirche St. Georg wurde 1667/1670 durch den Baumeister Jakob Hueber aus Landeck in Tirol begonnen und 1715 vollendet.

  Kath. Pfarrkirche St. Georg

Eine private Stiftung von 2.000 Gulden leitete 1752 die Separation von der Mutterpfarrei Volkach ein. 1790 beantragte die Dorfherrschaft die Errichtung einer eigenen Pfarrei oder einer Kuratie mit dem Patronatsrecht der Grafen von Schönborn. Bischof Franz Ludwig genehmigte am 14. Juni 1791 den Aufbau einer Kuratie. Aber schon 1812 war Rimbach wieder eine Filiale der Pfarrei Volkach. Auf Bitten der Bürger im August 1857 wurde am 15. Mai 1860 die Pfarrei Rimbach endgültig genehmigt und dotiert. Hervorzuheben sind das Sakramentshaus (1502), die Kanzel (um 1700), der Taufstein (1716) und der Hochaltar mit dem Tabernakel (um 1790).

Die Grafen von Schönborn besitzen in Rimbach das Forsthaus, den Wald und den Strehlhof, der im 13. Jahrhundert auch einmal den Grafen zu Castell gehört hatte. Anstelle des alten Schlosses wurde später das Jägerhaus errichtet, das bis zur Auflösung des gräflichen Reviers 1977 dem Revierförster als Wohnung diente. Nach der Säkularisation 1803 kam die Gemeinde Rimbach endgültig 1814 an das Königreich Bayern im Landgerichtsbezirk Volkach. Seit der Eingemeindung 1977 ist Rimbach ein Stadtteil Volkachs. G.E.

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